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Bestimmen die Gene unsere Parfümvorlieben?

Das paradoxe Geschäft von Prominenten-Düften ist gut dokumentiert: Forbes berichtet, dass die Top 10 der Promi-Düfte 2010 einen Umsatz in Höhe von 215 Mio. US-Dollar erwirtschaftet hat - zu einem großen Teil von "Fangemeinden, die das Parfüm unbedingt kaufen wollen, unabhängig davon, wie es riecht." Aber es scheint, dass berühmte Parfümeure wie Elizabeth Taylor, Derek Jeter und Beyoncé ihre Duft-Verkaufsstrategien optimieren müssen im Lichte einer neuen Studie, die darauf hindeutet, dass der Lieblingsgeruch teilweise durch das menschliche Erbgut bestimmt sei, wie MyHealthNewsDaily berichtet. "Viele Leute beurteilen Parfüm in Bezug auf Verpackung und Marketing und nicht darauf, welche Gerüche sie mögen", sagte August Hammerlich, Erstautor der Studie, die im 'International Journal of Cosmetic Science' online veröffentlicht wurde. "Unsere Idee war es, die Biologie in diese Frage zu bringen und zu erkunden: Können wir bestimmen, welche Parfümdüfte eine Person mögen würde, rein auf ihren Genotyp basiert?" Die Parfümstudie Hammerlichs stützte sich auf frühere Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen Geruch und sexuelle Anziehung, wie MyHealthNewsDaily berichtet. Evolutionsbiologen hatten herausgefunden, dass eine bestimmte Gruppe von Genen, die sogenannten MHC-Gene, entscheiden, welche Personen sich von ihren gegenseitigen Düften angezogen fühlen. Zwei Menschen mit unterschiedlichen MHC-Genen gefielen der jeweils andere Duft mehr als es bei zwei Menschen mit ähnlichen MHC-Genen der Fall war - eine evolutionäre Anpassung, die eng verwandte Tiere von der Paarung abhalten soll. Hammerlich und sein Team von Wissenschaftlern vermuten, dass die gleichen Gene auch teilweise bestimmen könnten, welche Vorliebe für Parfümdüfte eine Person habe. Um dieser Frage nachzugehen, baten sie die 116 Teilnehmer der Studie, an verschiedenen Kombinationen von Duftstoffen, die häufig in Parfüms vorkommen, zu riechen und diese zu bewerten. Ihr Fazit? Wie sehr eine Person einen Duft gut fand, war von seinem bestimmten Satz von MHC-Genen abhängig. Die evolutionäre Bedeutung, ein Parfüm einem anderen vorzuziehen, ist noch unklar, sagte Hammerlich, aber es ist möglich, dass die Menschen Düfte wählen, die ihren eigenen natürlichen Körpergeruch aufwerten. Dennoch ist die Studie ein neuer Durchbruch in einer langen Reihe von Forschungen zur Frage, wie die Geruchsvorlieben eines Menschen zustande kommen und welche Auswirkungen diese Präferenzen auf Reproduktion und Evolution haben. Bereits im Jahr 1995 entdeckte der Schweizer Zoologe Claus Wedekind, dass Duftpräferenzen durch das MHC-Gen mit dem Immunsystem verbunden sind, schrieb MyHealthNewsDaily. In seinem berühmt gewordenen "verschwitztem T-Shirt Experiment" bat er Studentinnen, an T-Shirts zu schnüffeln, die von Männern drei Tage lang ohne Deodorant oder Duftwasser getragen worden waren. Er entdeckte, dass die Frauen T-Shirts bevorzugten, die von Männern getragen worden waren, die unähnliche MHC-Gene und damit ein ungleiches Immunsystem hatten, da Markierungen auf dem MHC-Molekül die Reaktion des Immunsystems steuern. Aber bis es Studien gibt, die die reproduktive Kompatibilität mit unähnlichen MHC-Genen in Verbindung setzen, dauert es noch eine Weile, sagen die Wissenschaftler. In Wedekinds T-Shirt-Studie zum Beispiel gab es eine Gruppe von Studentinnen, die die T-Shirts von Männern mit unterschiedlichen MHC-Genen nicht mochten - nämlich die Frauen, die die Antibabypille nahmen. Und natürlich wies die Psychologin Rachel Herz in Psychologie Heute darauf hin, dass es viel größere Kräfte als den Geruch gebe, die bei der menschlichen Fortpflanzung eine Rolle spielen. "Wenn SIE sich verliebt hat, könnte ER wie ein Mülleimer riechen, und SIE würde sich noch immer zu ihm hingezogen fühlen."

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